Liebe Freundinnen und Freunde der Stadtteilbibliothek Heepen,
liebe Leserinnen und Leser,
der Beginn eines neuen Jahres ist immer auch die Zeit, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Gern erinnern wir uns an die Verleihung des Ehrenamtspreises der Stadt Bielefeld, mit dem unsere nahezu 20-jährige Arbeit in der Stadtteilbibliothek Heepen gewürdigt wurde. Die Zusammenarbeit unseres gesamten Teams macht uns nach wie vor Freude und wir haben bislang nicht einen einzigen Öffnungstag ausfallen lassen müssen.
Für 2023 besagen die Zahlen, dass 33 Ehrenamtliche an 137 Öffnungstagen mit 631 Schichten insgesamt 10.000 Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen mit Lesestoff versorgen konnten (1.125 Personen mehr als 2022).
Am allerwichtigsten aber, das sind Sie, liebe Leserinnen und Leser, die unser Angebot so zahlreich nutzen, uns so viele positive Rückmeldungen geben und uns immer ein freundliches Lächeln schenken. Von Herzen danke dafür! Wir freuen uns darauf, Sie alle auch 2024 wieder in unserer Bibliothek begrüßen zu können. Und natürlich hoffen wir auch auf viele neue Leserinnen und Leser, die unser tolles, vielfältiges Angebot in Anspruch nehmen möchten.
Ihnen und Ihren Familien wünschen wir ein glückliches und gesundes Neues Jahr und grüßen Sie herzlich.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtteilbibliothek Heepen.
2024 ist es 20 Jahre her, dass unsere Stadtteilbibliothek ehrenamtlich geführt wird.
Natürlich nehmen wir das zum Anlass ein wenig zu Feiern.
Seien Sie also gespannt auf die Dinge, die wir für Sie vorbereiten und lassen sich überraschen.
Auch findet in diesem Jahr am 15./16.06.2024 das Heeper Kulturwochenende statt.
Dort sind Lesungen und eine Schreibwerkstatt in unseren Räumen geplant.
Also: bleiben Sie informiert, schauen Sie von Zeit zu Zeit vorbei.
Wir freuen uns auf Sie!!
Termine: Geschichten:
07.02.2024 Kamishibai - ein Erzähltheater
06.03.2024 Ich bin der Frühling
03.04.2024 Kamishibai - ein Erzähltheater
08.05.2024 Bo zieht aus
Sommerpause
02.10.2024 Die kleine Schusselhexe und...
05.11.2024 Das Häschen und die Rübe
04.12.2024 Lieselotte im Schnee
Herzliche Einladung an alle Kinder ab 4. Jahre
Wir freuen uns auf Euch.
Herzlich Willkommen
Wir haben jetzt Maskottchen
Du kannst mit uns spielen oder kuscheln.
In unserer Bibliothek werden Karten verschenkt mit einem QR Code. Kostenlose Hörproben können damit runter geladen werden.
Außerdem sind Eumel und Emi bei uns bestellbar zum Preis von 14,95€ pro Puppe.
Viel Freude mit Eumel und Emi !!!
Über Wien gibt es fast so viel Literatur wie sehenswerte wunderbare Orte.
Hier möchte ich aber nur ein paar ganz subjektiv ausgesuchte Titel vorstellen:
1. Der Reiseführer „Zu Fuß durch Wien“ von Jennifer und Rosemary Faulkner
Wer sich gerne eine Stadt zu Fuß erschließt, wird viel Freude an diesem Büchlein haben. Mit ihm durch Wien zu spazieren, z.B. um Kirchen herum geführt zu werden, bis man genau die Figur oder das Eckchen entdeckt, das kurz beschrieben und interessant erklärt wird, macht einerseits viel Spaß. Eine Stadt so zu erkunden, erlaubt einem aber auch sein ganz eigenes Tempo mit entsprechenden Pausen in diesem oder jenem Café. Am Ende eines solchen Spaziergangs ist man mit seiner sportlichen Leistung zufrieden, freut sich über neu Gelerntes und kehrt gerne in einer der beschriebenen Wirtschaften ein.
2. „Das Café ohne Namen“ von Robert Seethaler
Apropos „Einkehren“: In die Welt der Wiener Cafés und vielen unscheinbaren Eckkneipen entführt einen Robert Seethalers Roman, der in den aufstrebenden 60/70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts spielt: Robert Simon eröffnet in der Wiener Josephstadt ein Café, das schnell zum Treffpunkt der unterschiedlichsten Menschen aus der Umgebung wird, deren Lebensausschnitte in fast sanfter Betrachtung erzählt werden. Sie treffen aufeinander, haben mehr oder weniger miteinander zu tun und trennen sich. Die kleinen Begebenheiten des Alltags und die Hoffnung, das eigene Leben so gestalten zu können, wie man es sich wünscht, einen Zipfel Glück erhaschen zu können, stehen im Zentrum dieses leise erzählten Romans.
3. „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ von Edmund de Waal
Spaziert man durch Wien, z.B. den „Ring“ entlang, so staunt man immer wieder über die herrschaftlichen Paläste, die die Straßen säumen. Vielleicht bleibt man dann an der Ecke Universitätsring/Schottengasse an einer Plakette stehen und liest, dass dies Gebäude einmal der Familie Ephrussi gehört hat. Um diese Familie geht es in dem wunderbaren romanhaften Buch ihres Nachfahren Edmund de Waal, der die Geschichte einer wohlhabenden jüdischen Familie im 19./20. Jahrhundert als buntes, berauschendes und erschreckendes Kaleidoskop erzählt: eine Geschichte, die in den Metropolen Europas spielt, aber auch bis Japan reicht, eine Geschichte von Reichtum, Macht, Mord und Vertreibung. Andreas Breitenstein schrieb darüber in der NZZ: „Es ist eine Erzählkunst, die gegen das Schicksal der Ephrussis, den `Irrwitz´ ihrer Geschichte, eindrucksvoll Einspruch erhebt".
4. „Der gestohlene Klimt“ von Elisabeth Sandmann
Mit der dunklen Seite der Vergangenheit jüdischen Lebens in Wien befasst sich auch der Roman von Elisabeth Sandmann. Einem Wienbesuch ohne Besichtigung mindestens einer der bedeutenden Gemäldegalerien, z.B. des wunderschön gelegenen Schlosses „Belvedere“, würde Wesentliches fehlen. Hier findet man neben anderen das berühmte Gemälde „Der Kuss“ von Gustav Klimt, aber auch beeindruckende Werke anderer Künstler der Wiener Moderne. Ein Frauengesicht zieht einen immer wieder in den Bann: das von Adele Bloch-Bauer, einer Salondame in der wohlhabenden großbürgerlichen Wiener Gesellschaft Anfang des 20. Jahrhunderts. Nach ihrem Tod 1925 begann ein Erbschaftsstreit um den weiteren Besitz ihrer von Klimt geschaffenen Porträts, die während der NS-Zeit konfisziert worden waren. Nach dem Krieg beanspruchte die Republik Österreich die Gemälde. Es entwickelte sich ein langjähriger Rechtsstreit mit den Erben, der in Sandmanns Roman spannend geschildert wird.
5. „Echtzeitalter“ von Tonio Schachinger
Wie sehr die Geschichte Wiens auch das heutige Leben prägt, thematisiert Tonio Schachinger in seinem mit dem deutschen Buchpreis 2023 ausgezeichneten Roman. Der Titel bezieht sich auf das Computerspiel „Age of Empires 2“, in das der Protagonist Till Kokorda regelmäßig nach der Schule eintaucht, in dem er sogar international Erfolg hat und nicht der kleine erniedrigte Schüler des Wiener Elitegymnasiums „Marianum“ ist. Auch wenn mir die Gamingwelt fremd ist, habe ich das Buch mit Vergnügen gelesen: Die Figuren sind glaubhaft, ihre Träume und Erlebnisse in der völlig archaischen Schulwelt des Traditionsgymnasiums nachvollziehbar. Man liest schmunzelnd, lacht vielleicht mal kurz auf. Aber dies Lachen bleibt schnell im Halse stecken: Ein Buch nicht nur für jugendliche Gamer, sondern für alle, die sich für das moderne von Traditionen geprägte, vielleicht bedrängte Österreich und die heutige Wiener Gesellschaft interessieren.
6. „Sisi“ von Karen Duve
Und last but not least: Was wäre Wien ohne Schönbrunn und Sissi. Ich glaube, es gibt kaum jemanden, der nicht zumindest von ihr gehört, wahrscheinlich aber wenigstens einen der Sissifilme mit Romy Schneider gesehen hat. Ein anderes Bild der legendären Kaiserin schafft Karen Duve in ihrem Roman: Hier ist Sissi getrieben, verwöhnt, gelangweilt und wirkt manchmal durchaus unsympathisch boshaft. Sie intrigiert, benutzt andere Menschen zu ihrem Zeitvertreib. Da Duve aber nur zwei Jahre aus Sisis Leben beschreibt, fehlte mir die Gesamtsicht auf dies Leben. Aufgrund der umfangreichen Recherche, die v.a. auf dem detailliert geführten Tagebuch von Sissis Hofdame Gräfin Festetic beruht, bietet Karen Duve trotzdem einen spannenden und glaubhaften Einblick in Sissis mögliche dunkle Seite.
Und nun: Viel Spaß in Wien
wünscht Annette Lang-Scheffer
Weitere Lesetipps gibt es in der Rubrik Lesetipps !
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